Planung

Die Schleuse Lüneburg in Scharnebeck wird nach ihrer Fertigstellung ein technisches Meisterwerk sein. Die hochmoderne Schleuse orientiert sich an dem neuesten Stand der Technik. Das Vorhaben wird von einem Team erfahrener Ingenieure geplant und umgesetzt, die in Scharnebeck ein weiteres Jahrhundertbauwerk schaffen werden. Doch nicht nur hohe Ingenieurkunst wird das Bauwerk auszeichnen: Teil des Planungsteams ist auch ein Architekturbüro. Seine Aufgabe ist es, ein Bauwerk zu konzipieren, das sich harmonisch in die Landschaft vor Ort einfügt und somit ein weiteres Wahrzeichen für Scharnebeck schafft.

Gründe für den Neubau

Warum eine Schleuse?

Auf dem Elbe-Seitenkanal gelangen Güter vom Hamburger Hafen in die Wirtschaftszentren in Niedersachsen, in Nordrhein-Westfalen und in den Osten Deutschlands bzw. von dort in den Hamburger Hafen. Nicht zu vergessen der regionale Güterverkehr auf dem Kanal mit Umschlag in den Binnenhäfen Lüneburg, Uelzen und Wittingen. Jedoch: Das Schiffshebewerk in Scharnebeck stößt zunehmend an seine Kapazitätsgrenzen.

Der Elbe-Seitenkanal bietet heute schon eine bessere Befahrbarkeit, als sie der Engpass am Schiffshebewerk erlaubt. Mit der neuen Schleuse macht die gesamte Kanalstrecke auch für die heute gängigen Großmotorgüterschiffe (GMS) und übergroße Großmotorgüterschiffe (üGMS) passierbar. Auch müssten zukünftig größere Schubverbände nicht mehr geteilt werden. Die Schifffahrt kann die vorhandene Infrastruktur durchgängig nutzen und profitiert von wirtschaftlicheren Schiffstransporten. Wichtig: Die Schleuse wird das Schiffshebewerk absehbar nicht ersetzen, sondern beide Bauwerke werden sinnvoll nebeneinander betrieben.

Die neue Schleuse wird als Bauwerk genauso beeindruckend sein wie das bestehende Schiffshebewerk. Sie wird als sogenannte Sparschleuse errichtet: Neben der eigentlichen Schleusenkammer sind Wasserbecken etagenförmig in den beiden Wänden der Kammer integriert. Bei einer Talschleusung werden die Becken nacheinander mit dem aus der Kammer ablaufenden Wasser gefüllt. Lediglich die letzten 20 Prozent werden nicht gespeichert und in das Unterwasser abgegeben. Von dort muss das Wasser wieder in das Oberwasser hochgepumpt werden. Bei einer Bergschleusung wird die Kammer dann zunächst mit dem Wasser aus den Sparbecken gefüllt. Am Ende der Bergschleusung fehlen jedoch noch 20 Prozent. Diese müssen aus dem Oberwasser entnommen werden. Ohne die Sparbecken müsste die gesamte Schleusenfüllung (etwa 110.000 Kubikmeter) vom Unter- über 38 Meter in das Oberwasser gepumpt werden. Aufgrund der enormen Pumpkosten ist die Konstruktion als Sparschleuse unerlässlich.

Zahlen & Fakten

Investition in die Zukunft

Mit 225 Meter Kammerlänge kann die Schleuse die neue Generation von Binnenschiffen problemlos schleusen – und beseitigt dadurch einen wesentlichen Engpass im Wasserstraßennetz.

In der Nachbarschaft

Die Schleuse wird direkt neben dem Schiffshebewerk geplant – mit einem Abstand von 60 Metern.

Die neue Schleuse spart Wasser

Die neue Schleuse wird als Sparschleuse gebaut. 80 Prozent des für den Schleusungsvorgang benötigten Wassers bleiben im System und nur 20 Prozent des Wassers für eine Schleusenfüllung müssen vom Unter- in das Oberwasser hochgepumpt werden.

Wachsende Leistungsfähigkeit

Mit der neuen Schleuse soll die Leistungskapazität des Elbe-Seitenkanals von aktuell maximal 12 auf bis zu 24 Millionen Tonnen wachsen.